BildungsCent e.V. ist eine außerschulische Organisation, die seit 2003 mit etwa 5.000 Schulen in ganz Deutschland zu den Themen Klimaschutz und Klimawandel, Partizipation und Engagement zusammenarbeitet. In ihren Programmen verfolgen sie das Ziel, Schule als einen Lebensraum zu entwickeln, in dem Schüler/innen ihre Potenziale entfalten und an der Gestaltung des Schullebens und der Gesellschaft aktiv teilhaben.
Gemeinsam haben wir innerhalb von vier Monaten die Schuldaten-Plattform JedeSchule.de aufgebaut, die einen Überblick über 30.000 Schulen in Deutschland ermöglicht und Informationen zu außerunterrichtlichen Angeboten und Aktivitäten, Partnerschaften und Programmen bietet. Eine konkrete Herausforderung lag BildungsCent besonders auf dem Herzen: Zu zeigen, dass es gerade die gemeinnützigen Akteure sind, die durch ihre Aktivitäten an den Schulen die Potentiale der Kinder für die Gesellschaft fördern.
Im Laufe der letzten Jahre hat BildungsCent in ihrer Arbeit verschiedenste Schuldaten erhoben und sich einen reichhaltigen Datensatz über die einzelnen kooperierenden Schulen und ihre Programme aufgebaut. Das Thema ‘Data Literacy’ ist für Silke Ramelow, Vorstand von BildungsCent, dabei besonders wichtig:
Ich glaube, als wir zusammengefunden haben, hat das einen Missing Link aufgedeckt, von dem wir bis dahin gar nicht wussten, dass wir ihn haben. Und erst in der Begegnung wurde klar: Das [die Kooperation] passt, das stimmt, das brauchen wir gerade unbedingt! Das fand ich sehr beeindruckend. Plötzlich ergab alles Sinn: Wir haben zwar schon immer viel Wert darauf gelegt, unsere Daten gut aufzubereiten und zu sammeln. Aber jetzt wurde für uns deutlich, warum wir das eigentlich tun. Silke Ramelow
Nach den ersten Recherchen und Analysen für JedeSchule.de stellte sich aber zunächst Ernüchterung ein:
Ich war im ersten Moment schockiert, weil es wieder das alte Bild von Schule war, was da herausgekommen ist. Irgendwie war das aber auch logisch, denn das, was die Daten hergeben, ist, wie der überwiegende Teil der Menschen Schule sieht. Das fand ich sehr interessant und damit hatte ich nicht gerechnet. Aber für mich war der Gedanke prägend: Mit Daten habe ich eine Chance, das Bild [der Schulen] zu verändern! Silke Ramelow
In vier Monaten der Kooperation hat BildungsCent viele wichtige Erfahrungen in der Arbeit mit Daten und digitalen Tools gemacht:
Dieses basale Wissen, so etwas wie: Daten sind nicht gleich Daten, man muss Daten säubern, sie sich vor der Analyse genau ansehen und wissen, wo sie herkommen. Diese Sorgfalt auf der einen Seite, die total wichtig ist, und auf der anderen Seite das, was ich an eurem Ansatz so gut finde: Man muss kein Informatiker sein, um das machen zu können! Das war für uns alle eine großartige Erfahrung. Silke Ramelow
Die Kooperation hat auch gezeigt, wie wichtig das gemeinsame Engagement ist und was dadurch alles erst möglich wird:
Von der Zusammenarbeit her hatte ich das Gefühl, dass das solche Kooperationen wie unsere die ‘der nächsten Welt’ sind: Jeder kommt aus seinem Bereich, aber man findet trotzdem ganz schnell die Punkte, wo es zusammen geht und alles andere ist das auch erst einmal nicht wichtig. Die Gemeinsamkeit ist das Wichtigste. Dadurch entwickelt sich auch Wertschätzung und die Bereitschaft, ganz viel Potential hinein zu stecken. So etwas ist total selten. Silke Ramelow
Ich glaube wir haben jetzt viele Punkte, bei denen wir ansetzen können, ohne neu aufbauen zu müssen. Es geht eher darum, sie zu erweitern und neue Prioritäten zu setzen. Ich bin überzeugt davon, dass wir das auch in Zukunft tun werden. Ich glaube, das [die Arbeit mit Daten] wird für uns ein total wichtiges Feld werden und wir sind auch total interessiert daran mit euch weiterhin zusammenzuarbeiten, weil wir noch wahnsinnig viel lernen müssen, z.B. wie man mit Hilfe von Daten Geschichten erzählen kann. Silke Ramelow