Welche Chancen ergeben sich durch die Digitalisierung für die Jugendarbeit? Und welche digitalen Kompetenzen werden für Fachkräfte immer wichtiger? Um die Bedarfe von gemeinnützigen Organisationen rund um Fragen der Digitalisierung besser zu verstehen, haben wir in einem Workshop gemeinsam mit 16 Vertreter/innen aus überregionalen Jugendverbänden und Initiativen Wünsche, Interessen und Herausforderungen im Umgang mit digitalen Projekten gesammelt und unsere Erfahrungen ausgetauscht.
Nach einer kurzen Vorstellung des Projekts Demokratielabore und einer Kennenlernrunde beschäftigten wir uns in einem World Café-Format zunächst mit den Chancen, Hürden und Ansätzen des digitalen Wandels in der Jugendarbeit. An drei Stationen diskutierten wir in kleineren Gruppen, was sich in der Verbandsarbeit in den letzten Jahren durch die Digitalisierung verändert hat und wie sich das im Alltag konkret äußert, aber auch, welche Herausforderungen dies mit sich bringt und welche digitalen Kompetenzen dafür benötigt werden. Beobachtet wurde hier vor allem, dass es schneller und einfacher geworden ist, sich untereinander und mit Jugendlichen zu vernetzen und Wissen auszutauschen. Aber auch, dass eine zunehmende Demokratisierung innerhalb der Organisationen stattgefunden hat, denn Abstimmungen und Entscheidungen werden häufiger dezentral getroffen. Deutlich wurde aber auch, dass es oft noch strukturelle Hürden und Bedenken bei digitalen Projekten gibt und neue Kompetenzen, z.B. im Umgang mit Hate Speech, entwickelt werden müssen.
Im nächsten Schritt setzten wir uns noch stärker mit den persönlichen Erfahrungen der Fachkräfte auseinander: In Interviews, die jeweils zwei Expert*innen miteinander führten, wollten wir mehr über die digitalen Projekte und Tools herausfinden, die in den Organisationen bereits umgesetzt und genutzt werden. Tolle Projekte in der Jugendarbeit sind z.B. die Plattform jugend.beteiligen.jetzt, die einen guten Überblick zu Projekten, Werkzeugen und Fortbildungen gibt, und das ePartool, das Beteiligungs- und Entscheidungsprozesse von Jugendlichen digital ermöglicht. Tools, die von den Initiativen häufig genutzt werden, sind z.B. Etherpads und Trello für die projektinterne Organisation sowie Slack, Skype und Whatsapp zur internen Kommunikation.
In einer abschließenden Übung ging es noch einmal verstärkt um die Bedarfe der Organisationen, denen wir uns mit Hilfe von drei verschiedenen Personas (digital native, digital inspiriert und digital eher skeptisch) annähern wollten. Gemeinsam überlegten wir, welche Wünsche, Bedürfnisse und Interessen diese Personen haben könnten, um ihre Ziele besser zu erreichen, was ihren Alltag erleichtert und welche Fähigkeiten, Angebote oder Tools sie benötigen, um auch in Zukunft gute Jugendarbeit machen zu können. Spannend war z.B. die Frage, wie Fachkräfte, die bisher eher analog unterwegs waren, durch digitale Tools in ihrer Arbeit unterstützt werden können. Eine Idee: Mit den Jugendlichen eine digitale Schnitzeljagd mit Hilfe von Open Street Maps veranstalten.
Die Erkenntnisse, Ideen und Ansätze aus dem Workshop bilden eine gute Grundlage für unsere Bedarfsanalyse, die wir in Form einer Online-Umfrage in den kommenden Tagen starten. Im Anschluss daran wollen wir in einem weiteren Workshop noch tiefer in die Datenwelt von gemeinnützigen Organisationen in der Jugendarbeit eintauchen und mit digitalen Tools experimentieren. Interesse? Dann tragt euch in unseren Verteiler ein! Mehr Infos folgen bald.
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