Rückblick zur Fachkräfteschulung: Offene Daten in der Jugendarbeit

CC BY 4.0, Open Knowledge Foundation Deutschland e.V., Foto: Leonard Wolf

Digitalisierung, Daten und digitale Tools werden für viele gemeinnützige Organisationen und Verbände immer wichtiger. Doch wo finde ich offene Daten? Wie kann ich digitale Geschichten erzählen? Und wie tragen Debatten wie #diesejungenLeute auf Social Media zur politischen Bildung bei? Dazu bieten wir in den kommenden Wochen vier verschiedene Schulungen für Fachkräfte in der Jugendarbeit im Rahmen der Demokratielabore an, in denen wir mit digitalen Tools experimentieren und gemeinsam tiefer in die Welt der Daten eintauchen.

In der ersten Schulung “Offene Daten und digitale Beteiligung in der Jugendarbeit” am 06. April haben wir uns mit der Frage beschäftigt, wie offene Daten und Jugendbeteiligung stärker zusammengedacht werden können. Gemeinsam entwickelten wir mit Fachkräften aus der Jugendarbeit Ideen und Projektskizzen dazu und überlegten, wie sich offene Daten als Quelle für Jugendbeteiligungsprojekte nutzen lassen.

Offene Daten & Jugendbeteiligung - Erste Projektideen

Zu Beginn diskutierten wir, wann Daten eigentlich als offen gelten und wie Projekte wie der KollekTOURmat, die Access-Map oder die Berliner Schlagzeilen offene Daten für ihre politischen und sozialen Anliegen nutzen. Im Anschluss entwickelten die Teilnehmenden gemeinsam in kleinen Teams eigene Ideen und Fragestellungen zu offenen Daten in der Jugendarbeit, wie z.B. Wo gibt es Angebote für Jugendliche in Berlin Mitte und wie sind die Einrichtungen ausgestattet (Personal, Finanzen, Schwerpunkte etc.)? oder: Wie hat sich das flächendeckende Angebot an öffentlichen Schwimmbädern in den letzten Jahren verändert und wie attraktiv sind die Tarife für Jugendliche? Weitere Ideen waren u.a. offene Daten zu nutzen, um gemeinsam mit Jugendlichen z.B. populistische Aussagen zur Flüchtlingskrise zu überprüfen oder mittels offener Daten den Gesetzesprozess auf EU-Ebene ansprechender für Jugendliche aufzubereiten, um das Interesse an der EU-Politik zu fördern. Nach der Ideenfindung ging es an die Recherche: In Open-Data Portalen wie Govdata oder Destatis suchten die Teilnehmenden nach den passenden Daten zu ihren Fragestellungen.

Das Ergebnis der Suche fiel dabei unterschiedlich aus: Während einige der Teilnehmenden Informationen zu ihren Fragen und Ideen fanden (z.B. zur aktuellen Verteilung öffentlicher Schwimmbäder in Bayern) war es in anderen Bereichen deutlich schwierig an offene Daten zu gelangen (z.B. zum ÖPNV-Angebot in Sachsen-Anhalt). Das zeigt: In vielen Bereichen sind Daten immer noch nicht für jede*n frei zugänglich. Doch wie kann man in solchen Fällen weiter vorgehen? Zum einen liefern viele Recherchetools wie kleineAnfragen.de umfangreiche Informationen und weitere Quellen. Zum anderen lohnt es sich manchmal auch bei den zuständigen Behörden oder Einrichtungen einfach einmal nachzufragen. Werden die benötigten Daten dennoch nicht veröffentlicht, kann eine Anfrage nach Informationsfreiheitsgesetz (IFG), z.B. über FragdenStaat.de sinnvoll sein, denn jede Person hat das Recht auf Informationen.

Wie geht es weiter?

Die Schulung zu offenen Daten in der Jugendarbeit war die erste aus unserer vierteiligen Workshopserie in diesem Jahr. In der kommenden Fachkräftschulung am 20. April probieren wir gemeinsam Tools aus, mit denen sich multimediale Geschichten erzählen lassen. Am 11. Mai widmen wir uns ganz dem Hardware-Basteln und zeigen, wie man in wenigen Schritten Temperatur- und Feinstaubmessgeräte zusammenbaut und dies praktisch mit Jugendlichen umsetzen kann. Im vierten Workshop am 01. Juni analysieren wir Debatten wie #metoo auf Twitter und geben einen tieferen Einblick in die Debattenkultur im Netz. Alle Workshops können unabhängig voneinander besucht werden. Es gibt noch freie Restplätze! Anmeldung hier.

Alle Fotos vom Event gibt es hier. :)



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